Chronisch obstruktive Lungenerkrankung

COPD

Allein in Deutschland sind nach Schätzungen rund sieben Millionen Menschen von COPD betroffen. Die Lungenerkrankung verläuft in verschiedenen Stadien, diese werden eingeteilt nach GOLD I bis IV. Von Stadium zu Stadium geht die Lungenfunktion irreversibel zurück, bis die Betroffenen oftmals beatmet werden müssen.

Was ist COPD?
COPD ist ein Sammelbegriff für chronisch-entzündliche Erkrankungen der Atemwege und der Lunge. Die englische Abkürzung COPD steht für:

C

Chronic

O

Obstructive

P

Pulmonary

D

Disease
Zu Deutsch: eine chronische, die Lungen behindernde oder verengende Erkrankung. Dazu zählen die chronisch obstruktive Bronchitis sowie das obstruktive Lungenemphysem. Emphysem bedeutet, die Lungenbläschen sind teilweise irreversibel zerstört und überbläht.

Abgrenzung zu weiteren Erkrankungen

Im Unterschied zu Asthma bronchiale oder Mukoviszidose tritt COPD meist erst bei Erwachsenen auf und häuft sich mit zunehmendem Lebensalter. Die bei COPD charakteristische Atemnot entsteht vor allem bei körperlicher Belastung und nicht anfallartig und temporär wie bei Asthmatikern. Der sympthomische Verlauf der Asthma bronchiale ähnelt sehr dem der COPD, jedoch gibt es einen gravierenden und wesentlichen Unterschied: Ein Asthma-Anfall ist reversibel und damit relativ gut therapierbar.

Risikofaktoren und Ursachen von COPD

Das Inhalieren von Nikotin gilt als ein Hauptrisiko für COPD. Raucher sind daher relativ häufig betroffen. Doch auch Umwelteinflüsse und Vorerkrankungen können die Gefahr einer COPD-Erkrankung erhöhen. Risikofaktoren für das Entstehen einer COPD:
  • Nikotin-Inhalation
  • Angeborene Stoffwechselstörung
  • Luftverschmutzung (Staub, Gas, Dämpfe)
  • Häufige Atemwegserkrankungen in der Kindheit

Symptome bei COPD

Symptomatisch für die COPD ist eine Obstruktion, also eine Verengung der Atemwege. Die AHA-Formel fasst die drei typischen Symptome zusammen. Sie steht bei COPD für Auswurf, Husten und Atemnot. Generell gilt leider: Die Erkrankung ist nicht heilbar. Dennoch ist es wichtig, frühzeitig einen Pulmologen (Lungenfacharzt) zu konsultieren. Dieser klärt die charakteristischen Symptome ab – mithilfe von Röntgenbildern und einer Lungenfunktionsprüfung. Klassischerweise verschlimmern sich die Anzeichen während des Winters. Typische Anzeichen einer akuten Verschlechterung (Exazerbation):
  • Verstärkte Atemnot
  • Vermehrter Husten
  • Fieber, Abgeschlagenheit
  • Zunahme und Verdickung des Schleims
  • Farbliche Veränderung des Schleims
  • Bläuliche Verfärbung von Lippen und Nagelbeet (Zyanose)
  • Vermehrter Einsatz der Atemhilfsmuskulatur bis hin zur körperlichen Erschöpfung

Lebenswichtige Lunge

Sauerstoff braucht der menschliche Körper für sämtliche Vorgänge. Der Sauerstoff gelangt über die Atemwege in die Lunge und von dort ins Blut, das ihn zu den einzelnen Zellen befördert. Verbrauchter Sauerstoff verlässt den Körper auf umgekehrtem Weg in Form von Kohlendioxid. Die Lungenerkrankung COPD stört diesen Kreislauf. Das Hauptproblem: Aufgrund der verengten Bronchien und Bronchiolen gelangt die Luft nur schwer wieder aus der Lunge heraus. Vollständiges Ausatmen ist oft unmöglich. Die Folge: Ein Luftstau und damit ein Überblähen der Lunge bei gleichzeitiger Anhäufung von Kohlendioxid im Blut. Bei Bronchialobstruktion ist deshalb muskuläre Mehrarbeit notwendig, um die Luft aus den Lungen zu pressen. Dies führt bei chronischem Verlauf typischerweise zu einer Erschöpfung.