Beatmung bei Wachkoma
Manche Menschen atmen im Wachkoma selbständig, andere benötigen künstliche Beatmung; das ist im wesentlichen davon abhängig, welcher Teil des Gehirns geschädigt ist. Beatmet wird in der klinischen Behandlung invasiv. Dabei wird nach einem Luftröhrenschnitt eine Trachealkanüle gelegt, um die Versorgung mit Atemluft sicherzustellen. Auch wenn nicht mehr künstlich beatmet werden muss, verbleibt die Trachealkanüle oft in der Luftröhre, um Trachealsekrete schnell und sicher maschinell absaugen zu können. Damit sollen unter anderem Pneumonien (Lungenentzündungen) vorgebeugt werden, die als Folge von Aspirationen wegen Schluckstörungen auftreten können.
Ursachen eines Wachkomas
Nach einer traumatischen Verletzung oder Schädigung des Gehirns können Menschen in ein Koma fallen. Auslöser sind etwa Unfälle, Hirnblutungen, Schlaganfälle, Tumore oder auch ein Sauerstoffmangel. Erwacht ein Mensch nach zwei bis vier Wochen nicht aus dem Koma, tritt er in der Regel in das Wachkoma über.
Symptome
Menschen im Wachkoma zeigen meist einen gewissen Schlaf-Wach-Rhythmus, ihre Augen sind phasenweise geöffnet. Der Blick ist jedoch starr und leer; sie scheinen durch andere hindurchzuschauen. Kommunikation und sinnvolles willkürliches Verhalten auf äußere Reize fehlen, jedoch reagieren sie ungerichtet auf Schmerz, starkes Licht und laute Geräusche. Sie atmen spontan und müssen in der Regel nicht mehr beatmet werden. Die Kreislaufsituation ist stabil.
Scheinbar sind diese Menschen nicht fähig, Kontakt zu Ihrer Außenwelt aufzunehmen. Dennoch werden immer wieder Verhaltensweisen beobachtet, die als Inseln von Bewusstsein und Wahrnehmung wirken. Die Patientinnen oder Patienten reagieren auf äußere Reize mit Lautieren, Weinen oder Lachen. In Einzelfällen kann ein Ja/Nein Code durch Augenschließen/ Augenöffnen auftreten. Immer mehr Neurologen nennen diese Reaktion nicht mehr „unwillkürliche Reflexe“, sondern „minimally conscious state“ oder „minimally responsive state“ (minimaler Bewusstseinszustand)
“Menschen im Koma oder Wachkoma sind weder Hirntote noch Sterbende, sondern schwerstkranke, lebende und empfindsame Menschen, die solange sie leben, mit Leib und Seele mit der Umgebung und mit anderen Menschen verbunden sind“ (Zieger 2004)